KLAUS HARTMANN
SPACELAND
OPENING 1 MARCH 2019 FROM 7PM
2 MARCH 2019 - 20 APRIL 2019
Carnevale, 2018, Acryl und Öl auf Leinwand, 80 x 160cm
Dar, 2018, Acryl und Öl auf Leinwand, 185 x 130cm
Die Ausstellung "Spaceland" ist die zweite Einzelausstellung von Klaus Hartmann in der Galerie Andreas Schmidt. Sie zeigt neue Gemälde aus dem Jahr 2018.
Klaus Hartmann ist ein intensiver Beobachter und Motivsammler, der mit wachem Blick und einer kleinen Kamera allerlei bemerkenswerte Details und überraschende Situationen fixiert, um sie später als Quellenmaterial für seine Malerei auszuwerten. So beobachtete er am Stadtstrand von Dar es Salaam in Tansania ein Fotoshooting einer illustren Hochzeitsgesellschaft. Brautjungfern in wehenden, roten Kleidern posieren mit Kindern und dem Hochzeitspaar vor einem Kamerateam. Aus den von ihm gemachten Schnappschüssen dieser Szenerie entwickelte er das aus verschiedenen Einzelbildern zusammengesetzte Bild "DAR". Es erinnert formal an eine mehrteilige Ansichtskarte. In "Souvenir from Greece #1 und #2" ist der Postkartenbezug noch sichtbarer. Die Motive hat Klaus Hartmann in einem griechischen Ferienhaus entdeckt, ursprünglich entstammen sie einem Souvenirladen für Touristen. Eine Straßenszene und ein belebter Strand mit aufgespannten Sonnenschirmen sind eingerahmt von buntem Granulat und Muscheln. In einem großformatigen Kakteenbild ist es die Direktheit des Motivs mit weißem Rand, welche an eine Urlaubskarte erinnert.
Doch trotz der offensichtlichen Banalität und Vertrautheit der Motive gibt keines von Hartmanns Bildern dem Betrachter eine eindimensionale schlüssige Interpretation an die Hand. Manchmal erscheinen seine Gemälde wie Bildmontagen unterschiedlicher Realitätsfragmente und sind doch nur Fundstücke unserer Alltagswelt. So auch in "Carnevale", auf dem amerikanische Superhelden als abgestellte Relikte eines Karnevalsumzuges hinter einem sardischen Supermarkt zerbröseln oder im titelgebenden kleinformatigen Gemälde "Spaceland". Das Bild zeigt eine Landschaft im Mondlicht unter Sternenhimmel und ist doch nur das Abbild einer Modelleisenbahnlandschaft, die Fiktion einer Fiktion.
Klaus Hartmann (geb.1969 in Eisleben) lebt in Berlin. Er erlernte zunächst in Erfurt das Handwerk des Orthopädieschuhmachers und studierte anschließend in den 1990er Jahren Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Akademie der Künste in Wien. Als Kunststudent bereiste Klaus Hartmann erstmals Ostafrika, weitere Aufenthalte folgten zu Studienzwecken, für Ausstellungen und als Dozent. Zwischen 2006 und 2015 entstand die Werkgruppe "Jua Toka and The Source of Shades - The Tanzania Paintings"
Seit 1998 wurden seine Bilder in Einzelausstellungen in der Hamburger Kunsthalle, der Kunsthalle Bremerhaven, dem Anhaltischen Kunstverein Dessau/Anhaltische Gemäldegalerie, der Jürgen Becker Galerie Hamburg, der Nicole Klagsbrun Gallery New York, der Galerie Borgmann Nathusius in Köln und der Galerie Nosbaum Reding in Luxemburg gezeigt, sowie in Gruppenausstellungen u.a. in der Kunsthalle Exnergasse Wien, auf der East Africa Art Biennale in Tansania, Kenia, Uganda und Ruanda, dem Frankfurter Kunstverein, dem Museum Dieselkraftwerk in Cottbus und im Museum für Junge Kunst in Frankfurt/O.
Seine Bilder befinden sich in der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland, im Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst in Cottbus, dem Kunstmuseum Bremerhaven, der Sammlung Deichtorhallen Hamburg/Sammlung Falckenberg, der Ophiuchus Collection London, der Sammlung Deka Bank in Frankfurt und der Sammlung Oppenheim in Köln.
Papagei, 2018, Acryl und Öl auf Leinwand, 90 x 60cm
Spaceland is the second solo exhibition by Klaus Hartmann at Galerie Andreas Schmidt presenting new paintings made in 2018.
Klaus Hartmann is an intense observer and collector of motifs who, with a keen eye and a small camera, concentrates on all sorts of remarkable details and surprising situations in order to later evaluate them as source material for his paintings. For example, he watched a photo shoot of an illustrious wedding party on the city beach of Dar es Salaam in Tanzania. Bridesmaids in flowing, red dresses pose with children and the wedding couple in front of a camera crew. Based on his snapshots of this scenery, he developed the composite images of different frames for his painting DAR. It is formally reminiscent of a multi-part postcard. In Souvenir from Greece # 1 and # 2 the postcard reference is even more visible. The motifs were discovered by Klaus Hartmann in a Greek holiday home but were originally from a tourist souvenir shop. A street scene and a lively beach with stretched umbrellas are framed by colourful granules and shells. In a large-scale cactus painting, it is the directness of the motif with a white border, which is reminiscent of a holiday card.
But despite the obvious banality and familiarity of the motifs, none of Hartmann's images give the viewer a one-dimensional, conclusive interpretation. Sometimes his paintings appear like montages of different fragments of reality and yet are only found objects of our everyday world. Likewise in Carnevale, where American superheroes crumble as remnants of a carnival parade behind a Sardinian supermarket or in the small-format painting Spaceland which gave the exhibition its name. The painting shows a landscape in the moonlight under a starry sky and is only the image of a model railway landscape, the fiction of a fiction.